Im Kino gewesen. Politisches Kino.
In Good Night. And Good Luck. erzählt George Clooney die Geschichte des Fernsehjournalisten Edward R. Murrow und dessen Kampf gegen die ‚Kommunistenjagd‘ des Senators Joseph McCarthy in den 50’er Jahren. Dabei übersetzt Clooney die politische Dimension des Filmes offensichtlich (aber nicht platt) in die heutigen Tage. Viele Sätze lassen sich als direkte Kritik an der Bush-Administration lesen.
Sehr gelungen ist die detailverliebte Darstellung der Zeit und der Umstände. Clooney drehte in schwarz-weiß um das historische Fernsehmaterial problemlos integrieren zu können; alle Szenen mit McCarthy stammen bspw. von Originalmaterial aus den 50er Jahren.
Andererseits wirkt der Film teilweise so überzeugend, dass er sich oft wie eine Dokumentation ‚anfühlt‘. Auch die Tatsache, dass das Drehbuch die Handlung zum größten Teil in das Fensehstudio legt und kaum persönliche Geschichten erzählt, verursacht eine gewisse sachliche Distanz zum Geschehen auf der Leinwand. Das mag der eine ermüdend, der andere angemessen kompakt finden – Geschmackssache.
Ein Problem für den deutschen Zuschauer mag – wie auch schon bei bspw. The Aviator – der kulturhistorische Hintergrund. McCarthys Kommunistenjagd mag für viele ein interessantes Thema sein, aber es bleibt ein fremdes, historisches Thema. Damit kann der Film seine deutschen Zuschauer woh nicht so sehr fesseln wie dies in den USA u.U. möglich ist.
Insgesamt aber eine interessante, stlistisch hervorragend erzählte historische Geschichte, versehen mit (schlauen) politischen und medienkritischen Anmerkungen.