Positiv könnte man über den Film sagen, dass er versucht, eine Kreuzung von Three Kings und Black Hawk Down zu sein. Negativ muss man hinzufügen, dass der Versuch mißlingt. Das liegt zuerst daran, dass er den Witz von Three Kings völlig aussen vor läßt und die Spannung von Black Hawk Down nie aufbauen kann.
Amerikanische Soldaten retten Flüchtlinge - ohne, mehr noch: gegen, ihren Auftrag - aus dem, was man verharmlosend 'Krisenregion' nennt; in diesem Fall ein fiktiver Putsch (inkl. dem vollen Programm mordender Banden und ethnischer Säuberungen) in Nigeria.
Mit amerikanischem Pathos und edlen Kämpfern mag man sich heutzutage in Kriegsfilmen abfinden, doch auch dann wirkt der Film wenig ausgegoren. Black Hawk Down hat vorgemacht, wie man eine spannende Story und - soweit das möglich ist - glaubwürdige Charaktere ordentlich umsetzt.
In Tränen der Sonne findet man leider keines von beidem. Auch wenn sich keine groben Logikschnitzer finden, kommt zu keinem Zeitpunkt echte Spannung auf. Selbst die überraschende 'Wendung' (die so überraschend dann auch nicht ist) in der Story hilft da nicht.
Ursache für die fehlende Spannung sind auch die Charaktere, die kaum eingeführt werden und mit denen sich der Zuschauer kaum identifizieren kann. Die Szenen in denen die einzelnen Helden dann ihre 'persönlichen' Auftritte haben, wirken dementsprechend aufgesetzt; der Anführer und der Truppe ist mit Bruce Willis kläglich fehlbesetzt. Den Lt. einer Einheit nimmt man dem Einzelkämpfer Willis beim besten Willen nicht ab. Das kann und will er augenscheinlich auch nicht.
Positiv fällt höchstens Monica Bellucci im Croft-Outfit auf. Knallen und Bummsen tut's natürlich auch anständig (schließlich ist Krieg) und gegen die Kameraführung lässt sich auch wenig sagen. Handwerklich ist der Film sicher in Ordnung. Aber mehr auch nicht. Antoine Fuqua, der mit Tigerland noch so glänzte liefert einen unterdurchschnittlichen Kriegsfilm ab, der weder negativ noch positiv hängen bleiben, sondern ganz schnell vergessen werden wird.