Hotel Ruanda, Der ewige Gärtner, Blood Diamond, Der letzte König von Schottland … Afrika scheint gerade groß in Mode in Hollywood, in Kürze kommt dann wohl Darfur – Der Film.
Was unterscheidet einen guten ‚Afrika-Thriller‘ wie Der letzte König von Schottland von einem schlechten wie Blood Diamond? Ein Thriller braucht zuerst mal eine spannende Geschichte und als zweites spannende Charaktere. Ein Thriller darf nicht platt, klischeeüberladen und offensichtlich sein. Ein Thriller darf es dem Zuschauer nicht leicht machen. Ein Thriller sollte nach Möglichkeit kein happy end, und wenn schon, dann wenigstens nur ein kurzes haben. Ein Thriller sollte sich auf seine Geschichte konzentrieren. Ein Thriller sollte weder seine Zuschauer noch seine Darsteller für dumm verkaufen.
Blood Diamond macht fast gar nichts richtig, Der letzte König von Schottland immerhin das meiste. Es ist zwar löblich, wenn man nicht ’nur‘ einen spannenden (Polit-?) Thriller machen, sondern auch ein bisschen Botschaft vermitteln will – aber wenn man das nicht sehr schlau anstellt, schafft man keines von beidem: Blood Diamond. Wenn man das Elend nicht seiner selbst Willen einsetzt sondern als dramatisches Element innerhalb der Story verwendet und es gleichzeitig schafft, die Hintergründe auf unangenehme Art zumindest teilweise auszuleuchten, kann man einen guten Film machen: Der letzte König von Schottland.
Darf man die Not der Menschen in Afrika instrumentalisieren um ’nur‘ einen spannenden Film zu machen? Man kann und man sollte. Genauso wie man Bio bei Aldi und nicht nur im Bioladen kaufen kann und sollte. Genauso wie man Ökostrom von Firmen, die zuerst mal Geld verdienen wollen, kaufen kann und sollte.
Zurück zum Thema: Der letzte König von Schottland ist kein perfekter, aber ein spannender, beeindruckender Film – was man von Blood Diamond leider überhaupt nicht behaupten kann.