Im Kino gewesen. Gelacht, aber wenig mehr.
Irgendwie bleibt Ein Freund von mir die ganze Zeit über sein eigenes Klischee. Wer die Trailer gesehen hat, weiß, worum es geht.
Daniel Brühl und Jürgen Vogel spielen ihre Rollen. Das machen sie beide gut; Brühl ist sicher einer der – wenn nicht der – besten deutschen Schauspieler alive. Aber das Drehbuch traut sich nicht mehr als diese beiden verschiedenen Charaktere und ihre Freundschaft zu porträtieren. Wo es genug Potential für Spannungen, Brüche, Probleme, Entwicklung gegeben hätte, löst sich immer wieder alles in Wohlgefallen auf. In einigen Momenten schafft es der Film (nicht zuletzt dank Sabine Timoteo) echte Spannung zu erzeugen, die Oberfläche aufzubrechen – aber weiter traut er sich dann doch nicht. Schade.
Im Kino gewesen. Gelacht und viel mehr!
Stimmt, wer den Trailer gesehen hat, weiß, worum es geht. Bei welchem Film ist das nicht so? Die besten Witze in „Borat“ hatte man auch schon vorher gesehen und die Lebensphilosophie von Marie Antoinette kam in den Trailern auch schon sehr deutlich zum Tragen.
Stimmt auch: Es handelt sich um das Portrait einer Freundschaft. Aber: Ich finde das reicht aus, denn diese Freundschaft wird tiefgehend beschrieben. Es gibt durchaus Brüche, Probleme und Entwicklung. Die Charaktere – ja, sie sind großartig gespielt! – wachsen an dieser Freundschaft und diese mit ihnen. Die auf die Leinwand gebrachten Gefühle sind im Kleinen ganz groß. Brühl trifft auf einen Menschen, der ihm sehr viel mehr Liebe und Vertrauen entgegenbringt, als dieser zu verdienen glaubt. Damit umzugehen ist schwer und das daraus resultierende Verhalten verrät viel über die Freundschaft, die diese beiden verbindet.
„Ein Freund von mir“ ist ein leiser aber tiefsinniger Film. Neben viel Gelächter hat mich dieser Film auch sehr bewegt.
Von mir: 4,5 Sterne
Passt hier nicht wirklich, aber ist Kino: Wo hast du bloß die 3 Sterne zu viel für Borat gesehen? Ich hätte einen verteilt, vielleicht 1 1/2 für die 3 guten Witze.
Dann gab’s hier noch „A Guide to Recognizing Your Saints“, der kriegt 3 1/2 Sterne und sei empfohlen.
Unbedingt interessieren würden mich Meinungen zu „Babel“ – für mich einer der schrecklichsten Filme seit langem. Keine Ahnung, wofür der Oscarnominiert werden sollte…
Borat-Beitrag kommt in Kürze. Der Giude hat (noch?) keinen Kinotermin für D. Babel startet hier am 21. Dezember. *seufz*
Ich seufz. Du schlechte Hollywoodfilme später, aber in Kino. Ich kein Jürgen Vogel und kein Sommermärchen und kein dänisches (Past-)Dogma, nur Parfüm (Dezember).