Also seit geraumer Zeit kann ich mir durchaus vorstellen, dass hier tatsächlich um die 750 Menschen wohnen. Es gibt eindeutig mehr Straßen als auf den ersten Blick zu sehen und auch eine Schwimmhalle mit Sauna und Hot Pots – dort bin ich gewesen.
Zu den hiesigen Saunagewohnheiten gehört es, dass Mann und Frau in Schwimmbekleidung schwitzen. Dumm nur, dass ich das Schild erst nach dem ersten Saunagang gesehen habe. Naja, war alleine – hat sich niemand beschwert. Also geschwitzt und dann bekleidet. Nächste Schwierigkeit: Wo ist kaltes Wasser? Offensichtlich mögen Isländer kein kaltes Wasser – haben ja auch genügend warmes und ausreichend kalte Temperaturen draußen. Jedenfalls gibt es in der gesamten Schwimmhalle keine einzige kalte Dusche. Ein kaltes Becken natürlich auch nicht. Also in Badebekleidung rumsitzen und hoffen, dass man in den gut geheizten Räumen abkühlt. Die Hot Pots (37°C) helfen da auch nicht, entspannen aber. Mehr als zwei Saunagänge schafft man so nicht.
Wieder an meiner Unterkunft angekommen: Tür zu, kein Schlüssel. Sonntag, sehr peinlich. Viele Telefonate, nette Leute, kein Schlüssel. Dann kam Petur mit zwei Blechbüchsen und etwa 100 Schlüsseln vorbei. Keiner passte. Schade eigentlich. Der Kuhfuß musste her, der Spalt zwischen Tür und Rahmen wurde etwas geweitet. Dann konnte der Schlüssel durch ein flaches Stück Metall ersetzt werden. Die Tür ging auf. Danke!
Am nächsten Tag wurden mir gleich drei Dinge erklärt:
1. Isländer kennen keine gemischte Sauna und finden die Vorstellung, dass Männlein und Weiblein zusammen unbekleidet in einem Raum sitzen auch etwas eigenwillig.
2. Als kaltes Becken wird das Schwimmbecken benutzt. Wazu kalte Duschen?
3. Ich war nicht die erste, die das Problem mit dem Schlüssel hatte.
Na dann ist ja gut…