Eigentlich wollte ich hier gelegentlich Bücher rezensieren. Aber so viel lese ich dann doch nicht, um es zu einer Serie zu bringen. Aber „Der Kampf geht weiter! – nicht weggeschmissene Briefe“ von Harry Rowohlt ist eine Erwähnung wert.
Harry Rowohlt ist mit Sicherheit ein Übersetzer, der nicht nur übersetzt, sondern auch in Erscheinung tritt und das merkt man seinen Briefen ganz klar an. Wiglaf Droste sagte einst über ihn sinngemäß: „Wenn Bären sprechen könnten, müßten sie Harry Rowohlt heißen.“ Und so schreibt Harry auch mit liebevoller Gemütlichkeit, brummiger Sprache und etwas Selbstgefälligkeit an Verleger, Autoren, Leser und Freunde, meist mit gelungener Pointe. Ein jeder Brief für sich ist wunderbar.
Mit seinem irischen Lieblingsautor Flann O’Brien konnte er aus biografischen Gründen leider nicht mehr korrespondieren – das wäre mit Sicherheit ein Juwel der deutschen und englischen Literatur geworden.
In einem der Briefe erzählt er aber von Flann O’Brien, wie dieser auf dem nächtlichen Nachhauseweg von einem Kneipengang ununterbrochen „Fook the fooking fookers, fook the fooking fookers…“ vor sich hin brabbelte. Allein deswegen lohnt es sich, das Buch zu lesen, nicht nur, wenn man sich mitunter genauso fühlt.
„Der Kampf geht weiter!“ gibt es leider bisher nur als Hardcover und kostet daher 22,80 EUR. Im Oktober erscheint aber vorraussichtlich das Taschenbuch für 9,95 EUR. Oder man läßt es sich einfach, so wie ich, aus der Bibliothek mitbringen ;-)
Demnächst dann vielleicht über „Pooh’s Corner – Meinungen und Deinungen eines Bären von geringem Verstand“.