– Im Kino: Neun Szenen

Im Kino gewesen. Sehr gut unterhalten worden.

Mitunter ist man geradezu gezwungen, nachtragend zu sein: An dieser Stelle noch ein Mal Dank an R., der dafür gesorgt hat, dass die diesjährige Berlinale doch nicht völlig spurlos an mir vorbeigegangen ist.

Neun Szenen lief in der ‚Perspektive Deutsches Kino‘, ein Abschlussfilm der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Ein sehr junges Team, ein sehr junger Film: Es geht um ein paar Freunde, die gerade ihr Abitur gemacht haben und mehr oder weniger große Probleme mit ihren Eltern haben. Ein Film über Generationsunterschiede aber auch auch über die Unterschiede unter den Freunden – und natürlich auch mit Lovestory.

Formal spannend ist Neun Szenen, weil er genau das ist: Der Film ist in neun Szenen gefilmt, acht davon ohne jede Kamerabewegung. So formal statisch der Film damit ist, so dynamisch ist er sonst. Die technische Beschränkung funktioniert – zumindest in acht von neun Szenen – ganz großartig, die statische Beobachterperspektive intensiviert den Film.

Weniger gelungen ist die Balance zwischen ernsten und witzigen Passagen. Über weite Strecken ausgesprochen witzig und durchaus frech, kippt die Inszenierung gelegentlich ins Alberne. Der Bogen wird stellenweise überspannt, was sehr schade ist, da der Film sonst nicht nur ausgesprochen kurzweilig und unterhaltsam sondern mitunter auch ziemlich schlau ist.

Für einen Debütfilm ist der Film allerdings eine beachtenswerte Leistung. Formal und atmosphärisch liefert der Film allerdings eine sehr schöne Perspektive für das deutsche Kino. Bleibt zu hoffen, dass der Film den Weg ins reguläre Programm findet und dass Dietrich Brüggemanns nächster Film ähnlich originell wird.

kornecke meint:

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