In den letzten zehn Jahren hat Disney mit Pixar-Filmen viel Geld gemacht. Pixar produzierte Kassenschlager wie Toy Story, Findet Nemo und Die Unglaublichen; Disney übernahm den weltweiten Verleih und Vertrieb der Filme und kassierte dafür mehr als die Hälfte der Gewinne.
In den letzten Monaten musste Disney befürchten, dieses lukrative Geschäft zu verlieren. Denn mit dem nächsten Kinofilm der Pixar Animation Studios (Cars) wäre der Vertrag, der Pixar so erfolgreich an Disney gebunden hatte, ausgelaufen. Pixar forderte für eine Fortsetzung dieser Kooperation mehr als Disney zu geben bereit war. Es war abzusehen, dass sich Pixar einen anderen Big Player als Partner suchen würde.
Spätestens nachdem klar wurde, dass Disneys eigene Animationsabteilung (Himmel und Huhn) mit Pixar nicht mithalten konnte, wurde interne Kritik an der Konzernführung laut. Hätte man Pixar nicht doch mehr entgegenkommen müssen? Bei Disney war man nun konsequent und ist den Aktionären von Pixar mit einem gute Angebot entgegengekommen: 2,3 Disney-Aktien für eine Pixar-Aktie.
Überzeugen konnte man damit vor allem Steve Jobs, der 50,6 Prozent der Pixar-Aktien hält. Steve Jobs – eine der denkwürdigsten Gestalten der modernen Medienwirtschaft. 1976 gründet er mit einem Freund in der sprichwörtlichen Garage die Firma Apple Computer Company, die er groß macht, 1985 nach internen Streitigkeiten jedoch verlässt. Jobs gründet eine weitere Computerfirma (NeXT), die 1996 von Apple aufgekauft wird – er wird dort zuerst Berater, ein Jahr später Geschäftsführer. Mit dem iMac bringt er die von ihm gegründete Firma wieder auf Gewinnkurs, mit iPod und iTunes explodieren Apples Gewinne.
Parallel dazu kauft Steve Jobs 1986 von Lucasfilms ein kleines Computerzeichentrickstudio für 10 Millionen Dollar. Daraus wird das Unternehmen Pixar, das Disney 20 Jahre später für insgesamt 7,4 Mrd. Dollar übernimmt.
Teil des Deals zwischen Pixar und Disney ist eine Vereinbarung, dass John Lasseter, Chef von Pixars Animationsabteilung, bei Disney den gleichen Job übernehmen wird – in Zukunft macht Pixar Disneys Animationsfilme. Die Tatsache, dass Steve Jobs nicht nur erfolgreicher Medienmacher sondern nun auch größter Anteilseigner bei Disney ist, nährt darüber hinaus Spekulationen, dass er über kurz oder lang selbst im Chefsessel des Mega-Konzerns landen wird.
Wie eine Fußnote erscheint da die Perspektive, die sich aus einer engeren Kooperation von Disney und Apple ergibt: Über Apples iTunes-Software kann man jetzt bereits Kurzfilme von Pixar kaufen. Jobs wird sich durchaus darüber im Klaren sein, welche Vorteile sich ergeben, wenn einer der weltweit führenden Hersteller von Hard- und Software zum Shoppen und mobilen Konsumieren von Musik und Filmen so gute Beziehungen zu einem der größten ‚Content-Provider‘ hat.
Zu lang für den blog?
nö, nicht zu lang. auf ’ne klowand würde es natürlich nicht passen.
Find ik ooch… Länge is noch OK. Wer nicht so ausdauernd lesen kann/will, soll`s lassen… ;-)