– Filmdienst Feature

Best of aktueller filmdienst sozusagen.

Einen schönen Verriss git es, Der letzte Trapper – ein Film über das harte, romatische, naturverbundene Trapperleben im hohen Norden Kanadas. Die nächste Pseudo-Natur-Doku aus Frankreich. Jör Gerle schreibt:

Als Winther [der Trapper] dann auch noch wehmütig das Aussterben „seiner Rasse“ konstatiert und bedingungslos für seine Art, mit der Natur zu leben, wirbt, wird es abstrus, wenn man überlegt, was mit der Unberührtheit „seiner“ Natur passieren würde, wenn das Trapperdasein in Mode käme. (…) Nach „Genesis“ (fd 36 736) und „Die Reise der Pinguine“ (fd 37 283) kommt einmal mehr ein bildgewaltiger Dokumentarfilm aus Frankreich, der mit einer verquasten und wissenschaftlich nicht haltbaren Botschaft die Natur für zumindest fragwürdige menschliche Anschauungen missbraucht. Dokumentiert wird in diesen Naturfilmen weniger das Verständnis von der Umwelt, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass man mit putzigen Tieren und prachtvollen Szenerien, unabhängig von der Validität des Inhalts, erstaunlich viel Geld machen kann.

Empfohlen werden u.a. natürlich Sommer vorm Balkon (Ulrich Kriest)…

Diese schwerelose Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film einen Hauch von poetischem Realismus, dem es zudem gelingt, präzise Bilder vom deutschen Alltag zu zeichnen, in dem Momente instinktiver Solidarität gegen den Zerfall des Sozialen stehen. (…) So gelingt „Sommer vorm Balkon“ auf denkbar unspektakuläre Weise Spektakuläres: Der Film fängt Alltagsrealität ein, erzählt auf sehr empathische Weise von Hoffnungen und Enttäuschungen, von Liebe und Verlust, vom Leben und auch vom Sterben.

…und Der ewige Gärtner, in den Staaten mit guten Chancen bei den anlaufenden Preisverleihungen – hierzulande fast gar nicht präsent. Aus Stefan Volks Kritik:

Der Thriller ist rasant, abwechslungsreich und klug erzählt, mit der nötigen Prise Action, allenfalls ein wenig verwirrend; doch welcher Thriller wäre das nicht? Vor allem aber geht das politische wie das menschliche Drama so sehr unter die Haut, dass es sich immer wieder in den Vordergrund drängt und nicht wie in manchem pseudopolitischen Krimi zur Staffage degradiert wird. Schnell, beweglich fotografiert und hart, bisweilen in reportageartigem Stakkato geschnitten, entwickelt der hochkarätige Stab einen griffigen Stil, der das Handlungstempo aufnimmt und dem fiktionalen Geschehen Authentizität verleiht. Unterm Strich zählt „Der ewige Gärtner“ zu den gelungensten und nachhaltigsten Politthrillern der letzten Jahre.

Na dann: Kino gehen!

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