Ritter & Stark – man nennt sie auch die Schoko-Cops, zumindest dem Namen nach – ermitteln gegen das Gesundheitssystem. Muss doch nicht sein, oder?
Manchmal greift der Tatort (vermeintlich) gesellschaftlich relevante Themen auf; bzw. die Autoren werden dazu… ähhmm… ermutigt? Diesmal das ganz neue Thema Gesundheitssystem und Medikamentenkosten. Sponsored by your Pharmaindustrie.
Ernsthaft: Die Moral von der Geschichte war doch letztendlich, dass alle glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende wären, wenn die Ärzte immer nur die teuersten (und daher natürlich auch besten) Medikamente verschreiben dürften und die Krankenkassen diese auch bezahlen würden. Weil die Krankenkassen aber mitleidlose, kühl rechnende Bürokratiemonster sind (Gemerkt? Wenn man mit der unterkühlten Kassenverwaltungsfrau sprechen will, muss man neben ihr im aspetischen Glasturm vier Treppen steigen…), müssen alte Menschen, Kinder und überhaupt alle Kassenpatienten unmenschliche Schmerzen erleiden und regelmäßig stirbt jemand daran. Und der (edle) Ritter muss sich am Ende doch sehr echauffieren über dieses erbarmungslose System.
Besonders ärgerlich ist das Ganze weil das Drehbuch und die Darsteller sonst ganz glaubwürdig waren. Der alte Arzt war – zumindest eine Zeit lang – nicht nur der heroische Überdoktor, die Ehekrise war tatsächlich eine und die Ärzte der zweiten Generation waren auch irgendwie gar nicht böse. Wenn man sich also nicht die ganze Zeit wegen der kruden Pharma-Propaganda geärgert hätte, wären es wohl deutlich mehr als zwei Punkte geworden.