Archiv der Kategorie: nichtlustig

– Deutsche Straßen an die Börse!

Aus einem Interview der ZEIT mit Heiner Monheim, zum Thema Deutsche Bahn:

ZEIT: Wie käme der Bürger von der Straße auf die Schiene?

Monheim: Indem der Staat dem Markt eine Chance gibt. Finanzminister Peer Steinbrück hat mal einen Testballon steigen lassen: Wenn der Staat viel Geld einnehmen wolle, solle er das deutsche Straßennetz privatisieren und die Maut für alle einführen. Steinbrücks Ballon ist leider geplatzt. Würde die Deutsche Straße AG aber tatsächlich gegründet, mit einem Vorstand und 16 Länderchefs, dann würden diese ganz schnell zwei Drittel aller Autobahnzubringer und viele Straßen schließen, weil sie mangels Verkehr defizitär wären. Pure Marktwirtschaft im Straßennetz würde die Bahn sehr attraktiv machen.

– So oder so ähnlich

Ihr Zeichen: IXXXXXXXX

Guten Tag,

nach nun fast fünf Monaten habe ich von Ihnen immer noch keine Nachricht bezüglich eines Einschreibens, das ich am 25. 10. 2006, Einlieferungsnummer RXXXXXX, aufgegeben habe. Wann genau werden Sie – voraussichtlich – herausgefunden haben, was genau mit diesem Brief geschehen ist?

Im Übrigen wäre es schön, nach einem Nachforschungsauftrag gelegentlich eine Rückmeldung zu erhalten ohne extra erneut nachfragen zu müssen.

– Gruß, k

Sehr geehrter Herr k,

bitte entschuldigen Sie die Verzögerung unsererseits. Wir machen das nie wieder. Wir können nach wie vor nicht mit absoluter Sicherheit sagen, wo Ihr Einschreiben verblieben ist. Allerdings hat unser US-amerikanisches Partnerunternehmen in der fraglichen Zeit etwa eine Tonne Briefe mit Hilfe von Sprengstoff vernichtet, da es einen anonymen Hinweis darauf gab, dass einer der Briefe eine verschlüsselte Botschaft enthalte, und es den amerikanischen Kollegen nicht möglich war, alle Briefe einzeln zu öffnen und zu lesen. Wir nehmen an, dass ihr Einschreiben darunter war und schieben alle Verantwortung nach Amerika.

Mit freundlichen Grüßen
Die gute DEUTSCHE Post

PS: Leider stellte sich im Nachhinein heraus, dass die Geheimbotschaft in einem Telegramm von Frankreich nach Neuseeland übermittelt wurde. Vielleicht tröstet es sie, dass sie vor 2 Wochen entschlüsselt wurde. Es ging um Hobbits.

– Shocking

rotten tomatoes Das (s. links) ist allerdings ein bemerkenswerter Anblick: Die aktuellen Kino Top-10 auf Rotten Tomatoes. Zu Erklärung: Die Prozentzahl an der zweiten Stelle ist eine Bewertung (je höher, desto besser), die sich aus einem Querschnitt amerikanischer Kritiker ergibt.

In der Regel kann man Filme unter 30% ganz ruhigen Gewissens komplett ignorieren. Selten gibt es mal eine Wertung um die 10%. Dass aktuell drei der zehn erfolgreichsten Filme unter 10% und zwei weitere nur knapp darüber liegen, ist ziemlich bemerkenswert – und wenn man sich die Sammlung der Kritiken zu den jeweiligen Filmen mal anschaut, auch ziemlich unterhaltsam.

„On January 26th, I have witnessed what is assured to be the worst film I will behold all year.“ (über Epic Movie) oder auch „A movie that’s so bad, it’s actually painful to sit through.“ (über Because I Said So).

– Grüner Flieger

Flugzeuge hinterlassen bekanntlich eine Menge Kohlendioxid in der Atmosphäre, dazu in besonders ‚wirksamen‘ Höhen. Allerdings gibt es nicht immer eine (praktische) Alternative zum Flugzeug.

Für den Fall gibt es eine Option für’s grüne Gewissen: atmosfair.de

atmosfair

Die schlaue Idee: Man lässt sich ausrechnen, wieviel Kohlendioxid man auf einem bestimmten Flug verursacht und zahlt dann einen entsprechenden Betrag an ein Projekt, das mit dem Geld Klimaschutzprojekte etwa in Indien oder Brasilien fördert, bspw. Solarküchen.

Der Trip von Berlin nach New York kostet dann pro Person für Hin- und Rückflug 83 Euro ‚Aufschlag‘; verglichen mit dem, was man davor schon für den Flug bezahlt hat, eine durchaus überschaubare Summe.

– 100 Millionen Euro. Wofür?

Spiegel Online meint, es wären 100 Millionen; andere meinen, es wäre weniger. Ob 50, 80 oder 100 Millionen ist egal – die Größenordnung der Summe, für die Holtzbrink die Studenten-Community StudiVZ aufkauft bleibt die Gleiche.

Das lehrt: Der Krawall in der ‚Blogosphäre‘ hat wahrscheinlich gar nichts bewirkt; selbst wenn Spiegel Online und heise das Thema aufgegriffen haben. Tatsache bleibt, dass Blogs bei weitem nicht die Wirkung haben, die sich manche wünschen oder denken. Wahrscheinlich gibt es in Deutschland mehr Kronkorkensammler als Blogleser.

Eine Frage jedoch bleibt: Wofür genau zahlt Holtzbrink diese wahnsinnige Summe? Wohl kaum für die Hard- oder Software. Tatsächlich ist der Wert von StudiVZ direkt abhängig von der Zahl der Nutzer. Will sagen: Holtzbrink zahlt für die persönlichen Profile von rund einer Million Nutzern. Was wiederum zu der Frage führt, was an einem persönlichen Profil eines Studenten 100 Euro (oder 50 oder 80…) wert ist.

Irgendwie ein bisschen erschreckend die Frage.

– Mit guten Ideen ins neue Jahr

Wir brauchen vor allem massive Anstrengungen beim Energiesparen. Da liegt der Schlüssel für mehr Klimaschutz. Das fängt bei uns allen an. Dazu müssen Autos und Haushaltsgeräte aber besser gekennzeichnet werden. Kaum einer weiß etwa, dass die neuen Plasma-Bildschirme – allerdings nicht die Flachbildschirme – sehr viel mehr Energie verbrauchen als die herkömmlichen Fernseher. Auch Stand-by-Geräte wie Computer oder Hifi-Anlagen fressen viel zu viel Strom. Ausgeschaltete Geräte dürfen zukünftig kein Strom mehr verbrauchen dürfen. Mit einem Schalter davor kann man leicht zehn Prozent Strom einsparen.
(…)
Der Spritverbrauch neu zugelassener Autos muss deutlich sinken. Weniger Spritverbrauch heißt weniger Treibhausgase. Da tut die Automobilindustrie entschieden zu wenig. Statt energiesparende Motoren zu entwickeln, baut die Industrie Wagen mit der Leistung mehrerer Kavallerieregimenter unter der Motorhaube. (…) Ich bin grundsätzlich für ein Tempolimit. Speziell, falls der durchschnittliche Spritverbrauch der Wagen nicht endlich sinken sollte. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde lässt sich der Kohlendioxid-Ausstoß um 10 bis 30 Prozent reduzieren. Und: Ganz nebenbei sinkt die Unfallgefahr erheblich.

Das ganze Interview mit Umweltbundesamt-Chef Troge gibt’s in der Berliner Zeitung.

– Nicht wahr, oder?

Am Dienstag hat die Deutsche Bahn AG bei der Berliner Luftfahrtbehörde offiziell beantragt, den Flugverkehr in Tempelhof zu übernehmen und in eigener Regie zu betreiben. (…) Ein Flugbetrieb sei eine sinnvolle und notwendige Ergänzung zum heutigen Angebot der Bahn, sagte Siebert [Bahn-Mensch] weiter.

Quelle: Tagesspiegel von heute

Sind die bei der Bahn jetzt völlig… äh… abgefahren…?

– StudiVZ? Vielleicht besser ohne…

studivz Nachdem die Sau schon vor einer Weile durch’s Dorf, bzw. die Blogosphäre, getrieben wurde, berichtet nun auch kornecke.blog darüber. Es gibt Ärger mit SudiVZ, eine ’studentische‘ Onlinecommunity, die offenbar deutlich weiter verbreitet ist, als ich angenommen hatte.

Welche Art von Ärger? Das haben andere schon mehrfach zusammengefasst:

– SpiegelOnline: Neuer Ärger um StudiVZ
– heise.de: Weiter Wirbel um StudiVZ
– Refrat der Humboldt-Universität: Der ReferentInnenrat warnt vor dem „StudiVZ“

Mir persönlich ist immer noch nicht ganz klar, warum Online-Communities, die außer sich selbst kein eigentliches Thema haben, sinnvoll sein sollen. Aber wenn, dann sollte es vielleicht etwas anderes als StudiVZ sein, etwa Unister, die Zeit Campus Community oder auch die Lokalisten.